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Archivar


Einleitung:

Archivare sind Experten für die Aufbewahrung, Zusammenstellung und Verwaltung von historischen Dokumenten und Informationen. Sie sind die Hüter des kulturellen Erbes und sorgen dafür, dass wertvolles Wissen und wichtige Aufzeichnungen auch für zukünftige Generationen erhalten bleiben.


Geschichte:

Die Geschichte des Archivars kann bis ins alte Ägypten zurückverfolgt werden, wo bereits eine professionelle Aufbewahrung von Schriftstücken stattfand. Im Mittelalter waren es vor allem Klöster, die ihre Dokumente sorgfältig archivierten. Mit der Entwicklung der modernen Stadtverwaltung im 19. Jahrhundert erhielt der Beruf des Archivars eine neue Bedeutung und wurde zunehmend auch von staatlichen Institutionen wahrgenommen.


Bekannte Persönlichkeiten:

Eine der bekanntesten Persönlichkeiten im Bereich der Archivare ist der deutsche Historiker und Archivar Leopold von Ranke (1795-1886). Er gilt als Begründer der modernen Geschichtsschreibung und hat bedeutende Archive wie das Preußische Geheime Staatsarchiv in Berlin mitaufgebaut.


Notwendige Fähigkeiten:

Um als Archivar erfolgreich zu sein, sind vor allem ein fundiertes historisches Wissen und exzellente Kenntnisse in Archivmanagement und -technik erforderlich. Da vieles mittlerweile digitalisiert wird, sind auch IT-Kenntnisse unverzichtbar. Darüber hinaus sind gute organisatorische Fähigkeiten, Sorgfalt und Genauigkeit von großer Bedeutung.


Förderliche Eigenschaften:

Um den komplexen und anspruchsvollen Aufgaben als Archivar gerecht zu werden, sollten Interesse an Geschichte und dem Umgang mit historischen Dokumenten, eine ausgeprägte Lese- und Recherchekompetenz sowie eine hohe Konzentrationsfähigkeit zu den förderlichen Eigenschaften zählen.


Hinderliche Eigenschaften:

Aufgrund des hohen Verantwortungsbewusstseins und der exakten Arbeitsweise kann es für manche Menschen schwierig sein, flexibel und spontan auf unerwartete Herausforderungen zu reagieren. Auch mit starkem Zeitdruck sollte ein Archivar umgehen können.


Ausbildung und Qualifikation:

Für den Beruf des Archivars ist in der Regel ein abgeschlossenes Hochschulstudium im Bereich Archivwesen, Bibliotheks- und Informationsmanagement oder Geschichte erforderlich. Eine anschließende berufspraktische Ausbildung kann an Archiven oder Bibliotheken absolviert werden.


Aufgaben:

Archivare sind dafür verantwortlich, Dokumente und Informationen zu sammeln, zu organisieren und zu erschließen. Dabei müssen sie stets die Einhaltung archivfachlicher Standards und gesetzlicher Vorschriften im Blick behalten. Sie beraten Nutzer, erstellen Kataloge und helfen bei der Recherche. Auch die Digitalisierung und Langzeitarchivierung von Beständen gehört zu ihren Aufgaben.


Zukunftsaussichten:

Durch die fortschreitende Digitalisierung und den steigenden Bedarf an digitalen Archiven wird sich auch der Beruf des Archivars in Zukunft weiterentwickeln. Es wird erwartet, dass archivische Kenntnisse und Fähigkeiten zunehmend in anderen Berufsfeldern gefragt sein werden.


Fazit:

Der Beruf des Archivars gehört zu den vielfältigen und anspruchsvollen Aufgabenfeldern im Bereich Kultur und Geschichte. Er erfordert ein hohes Maß an Fachwissen, Organisationstalent und Genauigkeit. Wer sich für die Vergangenheit begeistert und gerne Verantwortung übernimmt, findet in diesem Beruf eine erfüllende Aufgabe mit guten Zukunftsperspektiven.