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Ethikberater


Einleitung:

Der Beruf des Ethikberaters ist immer mehr in den Fokus gerückt, da sich die Gesellschaft immer komplexeren moralischen Fragen gegenübersieht. Doch was bedeutet es genau, ein Ethikberater zu sein? Welche Fähigkeiten und Qualifikationen sind notwendig? In diesem Text werden wir uns mit diesem Beruf auseinandersetzen und einen Blick auf die Aufgaben und Zukunftsaussichten werfen.


Geschichte:

Der Beruf des Ethikberaters ist ein vergleichsweise neues Arbeitsfeld, das sich aus der Notwendigkeit heraus entwickelt hat, ethische Fragestellungen in Unternehmen und Organisationen zu klären. In den 1970er Jahren entstand in den USA das Fachgebiet der Bioethik, welches sich mit ethischen Aspekten in der Medizin und den Naturwissenschaften beschäftigt. In den 1990er Jahren entstand dann der Bedarf an Ethikberatung auch in anderen Bereichen wie der Wirtschaft und der Politik.


Bekannte Persönlichkeiten:

Zu den bekanntesten Persönlichkeiten im Bereich Ethikberatung gehört der Philosoph Peter Singer, der sich besonders mit tierethischen und globalen Gerechtigkeitsfragen beschäftigt. Auch Peter Sloterdijk, einer der bekanntesten deutschen Philosophen, hat sich als Ethikberater für Unternehmen und Organisationen positioniert.


Notwendige Fähigkeiten:

Ein Ethikberater sollte über eine fundierte Ausbildung in Ethik verfügen, um komplexe ethische Herausforderungen analysieren und bewerten zu können. Zudem sind Kenntnisse im Bereich der angewandten Ethik, wie z.B. Bio-, Wirtschafts- oder Medizinethik, von Vorteil. Auch eine gewisse Empathie und die Fähigkeit, sich in verschiedene Perspektiven hineinzuversetzen, sind wichtig, um die ethischen Standpunkte anderer zu verstehen.


Förderliche Eigenschaften:

Neben den fachlichen Kenntnissen sind auch bestimmte Eigenschaften förderlich für den Beruf des Ethikberaters. Dazu gehören eine hohe Reflexionsfähigkeit, ein kritisches Denkvermögen und die Fähigkeit, komplexe Zusammenhänge zu erkennen und zu analysieren. Zudem sollte ein Ethikberater kommunikativ und teamfähig sein, da er oft in Gruppen an Lösungen arbeitet.


Hinderliche Eigenschaften:

Da ein Ethikberater oft mit schwierigen Fragestellungen und unterschiedlichen Standpunkten konfrontiert wird, können bestimmte Eigenschaften hinderlich sein. Dazu gehören beispielsweise mangelnde Empathie, ein einseitiger Blickwinkel und Unflexibilität. Auch eine zu hohe Emotionalität kann die objektive Bewertung ethischer Fragestellungen erschweren.


Ausbildung und Qualifikation:

Um als Ethikberater tätig zu sein, ist in der Regel ein Studium der Philosophie, Theologie oder einer anderen geisteswissenschaftlichen Disziplin mit Schwerpunkt auf Ethik und angewandter Ethik erforderlich. Im Anschluss daran kann eine Weiterbildung zum Ethikberater, beispielsweise an einer Hochschule oder in Form einer Zusatzqualifikation, absolviert werden.


Aufgaben:

Die Aufgaben eines Ethikberaters können sehr vielfältig sein. In der Wirtschaft berät er Unternehmen bei der Entwicklung von ethischen Grundsätzen und der Umsetzung dieser in die Praxis. In der Medizin und den Naturwissenschaften kann er bei der Ethikkommission tätig sein und moralische Dilemmata im Umgang mit Patient*innen oder bei Forschungsprojekten lösen. Auch in der Politik kann ein Ethikberater als Berater bei ethischen Fragestellungen fungieren.


Zukunftsaussichten:

Die Bedeutung der Ethikberatung wird in Zukunft voraussichtlich weiter zunehmen, da immer mehr Organisationen und Unternehmen erkennen, dass ethische Aspekte ein wichtiger Bestandteil ihrer Arbeit sind. Auch in der Gesellschaft werden ethische Fragestellungen präsenter, wodurch der Bedarf an qualifizierten Ethikberatern steigen wird.


Fazit:

Der Beruf des Ethikberaters erfordert ein hohes Maß an Fachkenntnissen und persönlichen Fähigkeiten. Durch seine wichtige Rolle bei der Klärung ethischer Fragestellungen steht er für eine zunehmend ethisch orientierte Gesellschaft. Eine fundierte Ausbildung und stetige Weiterbildungen sind wichtige Voraussetzungen, um diesen Beruf auszuüben und einen wichtigen Beitrag zu einer verantwortungsbewussteren Welt zu leisten.